Blog-Post

Astrofotografie

Mitte August habe ich mir einen kleinen Traum verwirklicht und endlich nach den Sternen gegriffen – im fotografischen Sinne. Mit meinem Kumpel Steve, der nicht mit dem Thema Fotographie vertraut ist, bin ich in die Eifel nach Eichenbach gefahren. Eichenbach liegt im Landkreis Ahrweiler und gehört der Verbandsgemeinde Adenau an. Von Köln aus braucht man knapp eine Stunde mit dem Auto.

Oberhalb von Eichenbach haben wir uns an der Schutzhütte niedergelassen und an der Feuerstelle ein mitgebrachtes Schwedenfeuer (ein kleiner Baumstamm mit Einschitten) entzündet. Das Schwedenfeuer hatte den Vorteil das ich es vorab im Baumark besorgen konnte und wir nicht vor Ort nach trockenem Holz suchen musste. Die Suche wäre vermutlich sehr mühsam geworden, da es an den Tagen zuvor ausgiebig geregnet hatte. Am Feuer warteten wir auf die kommende Dunkelheit. Beim Warten habe ich Steve erklärt wie wichtig es ist, so wenig Umgebungslicht wie möglich zu haben. Daher beschäftigte uns am meisten, ab wann es dunkel genug sein wird – und natürlich, ob der Himmel klar bleibt.

Der Sonnenuntergang war für 20:42 Uhr angegeben. Pi mal Daumen hatte ich 22:00 Uhr eingeplant. Dies passte mit der Wettervorhersage ganz gut zusammen. Schon vor 22:00 sahen wir die ersten Sterne am Himmel. Es waren sehr früh schon so viele Sterne am Himmel, wie wir beide ewig nicht gesehen haben. Ungeduldig, wie ich bin, habe ich natürlich etwas früher begonnen.

Wie man auf dem Foto gut erkennt war die Abenddämmerung noch nicht vorbei. Es half also nichts, ich musste mehr Geduld zeigen. In der Zeit haben Steve und ich überlegt von welcher Position aus wir die geringste Lichverschmutzung im Bild haben und wie wir die umliegenden Bäume ins Bild einbinden können. Das folgende Bild entstand am Lagerfeuer, als ich Steve die Einstellungen der Kamera erläutert habe.

Ungefähr 20 Minuten später war es nun endlich dunkel genug. bewaffnet mit Kamera, Stativ und heller Taschenlampe ging auf das angrenzende Feld. Aufgrund vieler Maulwurfshügel und Kaninchenbäue war die Gefahr unzuknicken hoch.

Bei der Bearbeitung der Bilder habe ich noch mal genauer nach dem Zeitpunkt des Sonnenuntergangs geschaut und einen Wert für das Ende der “Astronomischen Dämmerung” gefunden. Das Ende dieser Dämmerung war erst für 22:53 Uhr angegeben. Aus Sicht der Astronomen war es also noch immer noch nicht Nacht. Für bessere Ergebnisse hätte ich also noch länger warten sollen. Zusätzlich zur Abenddämmerung zeigte sich, dass selbst der Eifel-Himmel nicht ganz frei von Lichtverschmutzung ist. Die umliegenden Dörfer strahlen, wenn auch weniger im Vergleich mit Köln oder Bonn, in den Nachthimmel.

Fotografiert habe ich mit meiner Sony A7 II und meinem lichstarken Canon FD 24mm f/2.8. Die Belichtungszeit betrug jeweils 15 Sekunden, der ISO-Wert betrug 3200, die Blende war auf 2.8 und der Fokus war auf unendlich gestellt. Laut der Faustformel (500/Brennweite = maximale Belichtungszeit) hätte ich maximal 20 Sekunden belichten dürfen. So weit wollte ich aber nicht gehen.

Obwohl nicht alles perfekt war, war dieser Ausflug für mich ein voller Erfolg. Noch nie zuvor habe ich so viele Sterne mit dem bloßem Auge gesehen. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis. So einen Ausflug werde ich definitiv wiederholen. Ich werde dann versuchen die Dinge, die ich gelernt habe, umzusetzen. In der Zwischenzeit werde ich mir noch einiges an Hintergrundwissen aneignen.