Blog-Post

Kontaktverbot und Fotografie

Ein Lebenszeichen auf diesem Blog

Hallo zusammen,
ich weiß, ich habe auf meinem Blog schon lange nichts mehr geschrieben. Das lag vor allem daran, dass ich mit meiner Kreativität in einer Art Loch hing. Das Problem, das ich sehr lange hatte, war dass mich hier in Köln lange Zeit nichts auf fotografische Art angesprochen hat. Doch das war nicht das einzige Problem: neben dem Gefühl von den Motiven in Köln übersättigt zu sein, sie nicht mehr richtig wahrnehmen zu können, oder wenn dann doch nur gleichgültig, war ich – was die Fotografie anging – faul geworden. Ich habe im Laufe dieses “Kreatiefs” zwar einige Ideen entwickelt, aber diese dann doch nie umgesetzt.

Dann endlich, mit dem Ende Karnevals-Session 2019/2020, merkte ich, dass mein innerer Schweinehund langsam verschwand. Ich ging wieder mit der Kamera spazieren und fand auch ein paar Motive, die mir gefielen. Ich traf mich zum erstem Mal seit langem auch wieder mit meinem Kumpel Sven zum Fotografieren und hatte sehr viel Spaß dabei und wir hatten schon einen Termin für einen Ausflug nach Bonn ausgemacht, doch zu diesem Termin sollte es nicht kommen. Mit der Ausbreitung der Corona-Infektionen wurde zunächst das “social distancing” empfohlen. Sven und ich überlegten noch, ob wir trotzdem fotografieren gehen sollten oder nicht, entschieden uns dann aber dagegen. Wenig später kamen dann diverse Verodnungen, die ein solches Treffen endgültig verschieben sollten.

Doch aufgeben wollte ich nicht. Ich wollte mir doch nicht von einem dummen Virus meine zurückerlangte Motivation zu fotografieren nehmen lassen. Also hatte ich mir selbst die Aufgabe gestellt, während dieser Kontaktverbots jeden Tag mindestens ein Foto aus den Fenstern meiner Wohnung zu machen. Mit dieser Aufgabe, so hoffte ich, würde ich die alltäglichen Motive wieder zu schätzen wissen. Da ich schon seit einigen Tagen im Homeoffice (bzw. rechtlich korrekt “Mobileoffice”) gearbeitet hatte und dies eine willkommene Abwechslung war, um so richtig auf Feierabend umschalten zu können, wurde meine Motivation sogar noch größer. Und nun sitze ich mal wieder am Computer.

Nach 21 Tagen der Challenge möchte ich einen kleinen Zwischenbericht schreiben.

Eine friedliche Szene die mein Interesse geweckt hat.

In den ersten 21 Tagen habe ich an drei Tagen kein Foto gemacht

Ganz zu Beginn dieser Challenge, als ich noch überlegte wie ich eben diese genau gestalten wollte, war ich mir bewusst, dass ich nicht jeden Tag ein Foto machen werde. Dies ist für mich auch nicht weiter tragisch. Die Challenge sollte ja viel mehr dazu führen, dass ich auch im alltäglichen Motive für mich entdecke. Und so begann ich die Aussicht aus unseren Fenstern wieder genauer zu beobachten. Mal fielen mir kleine Szenerien auf, wie die Vögel auf den Antennen der Häuserdächer. Mal war es der morgendliche Anblick der Kamine, aus denen etwas Rauch aufstieg. Was mich am meisten aber faszinierte war die Färbung des Himmels am Abend. Vor allem dann, wenn Wolken noch mit ins Spiel kamen. Und so kam es, dass ich im März an drei Abenden Zeitraffer aus der Wäschekammer nebenan gemacht habe.

Composing aus einzelnen Frames des Zeitraffers.

Zeitraffer - etwas das ich schon ewig machen wollte

Zeitraffer, vor allem Zeitraffer vom Sonnenuntergang, standen schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf meiner fotografischen To-do-Liste. Vor gut anderthalb Jahren hatte ich dazu, nach der Anleitung von Gunther Wegener, einen Timer auf Adunino-Basis selber gebaut. Dieser kam dann, nachdem ich ihn von Staub befreit habe, endlich zum Einsatz. Drei Mal habe ich mich dick angezogen, um am offenen Fenster den jeweiligen Tag-Nacht-Übergang in einem Zeitraffer festzuhalten. Obwohl ich doch noch einige Fehler gemacht habe, war ich sehr zufrieden. Ich habe mir nun fest vorgenommen, nach Ende der Ausgangsbeschränkungen weitere Zeitraffer zu erstellen und vielleicht einen kleinen Zeitraffer-Film von Köln zu machen.

Der Mond

Schon mehrfach dieses Jahr habe ich versucht den Mond zu fotografieren. Zwei Vollmonde habe ich früh morgens beim Fertigmachen für die Arbeit am Fenster entdeckt. Freudig hatte ich mein Kamera-Equipment gepackt und bin schnell zum Deutzer Bahnhof gegangen. Doch beide Male gelang es mir nicht ein schönes Bild vom Mond zu schießen. Beim ersten Versuch kam ich früh genug am Bahnhof an, doch der Mond war von dort nicht zu sehen. Beim zweiten Mal war der Mond zu sehen, doch ich hatte nicht genügend Zeit bis der Zug kam.

Beim letzten Vollmond habe ich dann teilweise Glück gehabt. Vom Schlafzimmerfenster aus konnte ich den Mond mit meinem 70-300 mm Objektiv einfangen. Am nächsten Morgen wurde ich am Wohnzimmerfenster leider doch enttäuscht: Wolken hatten mir die Sicht auf den Mond genommen.

Fotostrecke

Fazit

Bis dieser Blogpost online geht werden noch weitere Tage vergangen sein. In der Zwischenzeit werde ich mit meiner Challenge weiter machen.
Jetzt bleibt nur noch Folgendes zu sagen: Bleibt gesund!